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Heidetränke-Oppidum

Auf den ersten Erhebungen des Taunus thront das Heidetränke-Oppidum wie eine Schutzburg über die Frankfurter Innenstadt, nur 16km nordwestlich von ihr gelegen. Die Anlage liegt auf den Bergkuppen Altenhöfe und Goldgrube, durchschnitten vom Tal des Heidetränkebaches. Das Oppidum entstand aus ursprünglich zwei, auf den Kuppen befindlichen Wehranlagen, die in der Früheisenzeit errichtet wurden. In einem Zeitraum von ca. 300 Jahren bis um das Jahr Null fand eine weitere Besiedelung und eine Ausdehnung der Wehranlagen statt. Eine 10km lange umfassende Befestigungsmauer wurde um die Zwillingskuppe gezogen, die den Taleinschnitt in die Befestigung einbezog und dadurch eine Fläche von 130 ha umgibt und dabei Höhenunterschiede von bis zu 230m überwindet. Der Zugang erfolgte durch sechs Zangentore. Die Befestigungen der Altenhöfe-Kuppel waren hauptsächlich Wälle aus einer Stein-Holz-Konstruktion, bis auf den unteren Bereich des nördlichen Umfassungswall den ein Erdwall mit vorgelagertem Graben bildet. Auf der Goldgrube fand sich diese Konstruktion nur an der Nordwestecke der Kernanlage. Die Befestigungsanlage der Goldgrube bestand aus Erdhügeln mit Steinbeimischung und Steinfronten. Die Wälle haben, in ihrer heutigen Form, Breiten von 4,5 bis 15m und sind bis 2,50m hoch; die Gräben sind 4,5 bis 12m breit und teilweise 2,30m tief. Man geht davon aus, das die Mauern ursprünglich 4 – 5m dick waren. Ca. 160 ovale Podien mit 10 x 8m, Pfostenlöcher, Keramikscherben, Feuerstellen und Bruchstücke von Mühlsteinen auf einer Fläche von 2km² deuten auf Häuser innerhalb der Anlage hin, die an den Hängen platziert waren. Im Nordosten der Stadtanlage wurde ein Brandgräberfeld entdeckt.

(Quellen:
Das keltische Heidetränke Oppidum bei Oberursel im Taunus – Archäologische Denkmäler in Hessen Bd. 10,
Landesamt f. Denkmalpflege Hessen 1993
Die Vorgeschichte Hessens – Theiss Verlag Stuttgart 1990)

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